Stefan Kiljan, 42 Jahre, Industriemechaniker im Interview:
Reha-Redaktion: Wie sind Sie in die Reha gestartet bzw. welche Beschwerden hatten Sie und mit welchem Endergebnis/Erfolg konnten Sie die Reha beenden?
Herr Kiljan: Vor einiger Zeit entschied ich mich dazu, eine psychosomatische Reha bei meiner Hausärztin zu beantragen. Die letzten zwei Jahre waren eine immense Herausforderung für mich, in denen ich meine Grenzen weit überschritten habe.
Alles begann vor zwei Jahren, als ich unerwartet für die Pflege meiner Eltern verantwortlich wurde. Meine Mutter wurde plötzlich bettlägerig und musste von einem Krankenhaus ins andere verlegt werden. Mein Vater, der bereits vor zwölf Jahren einen Schlaganfall erlitten hatte, war seitdem linksseitig stark beeinträchtigt und benötigte viel Unterstützung. In dieser Zeit wurde bei ihm zusätzlich Lungenkrebs diagnostiziert. Für mich war es herzzerreißend mitanzusehen, wie der Mensch, den ich so sehr liebe, immer schwächer wurde und schließlich nach sechs Monaten verstarb.
Neben meiner Vollzeitstelle kämpfte ich verzweifelt darum, alles zu bewältigen und einigermaßen auf Kurs zu halten. Jeden Tag verließ ich morgens gegen 07:00 Uhr das Haus und kehrte abends zwischen 20:00 Uhr und 21:00 Uhr zurück, nur um dann noch mit Papierkram oder Krankenkassenanträgen konfrontiert zu werden. Mit der Zeit spürte ich, wie mir die Kraft und Energie ausgingen. Ich versank in einer Depression, zog mich immer mehr zurück und fand es immer schwieriger, mit all den täglichen Aufgaben fertig zu werden.
Dank der Reha und dem großartigen Team aus Ärzten und Therapeuten sowie den verschiedenen Therapien und Gesprächen kann ich heute wieder aus vollem Herzen lachen und bin positiv gestimmt.
Reha-Redaktion: Was hat Ihnen während der Reha besonders viel Kraft gegeben und am meisten dabei geholfen Ihr Ziel zu erreichen?
Herr Kiljan: In der Reha fand ich meine innere Ruhe wieder und konnte neue Kraft schöpfen. Dieser Prozess brauchte Zeit, aber dank der Unterstützung vieler liebevoller Menschen, die in der Reha arbeiten, gelang es mir. Ihre Fürsorge, ihr Verständnis und ihre professionelle Begleitung halfen mir, mich wieder zu stabilisieren und meinen Weg zu finden. Die Atmosphäre in der Reha war von Wärme und Geborgenheit geprägt, was es mir ermöglichte, mich voll und ganz auf meinen Genesungsprozess zu konzentrieren. Ich bin zutiefst dankbar für die Erfahrungen, die ich dort machen durfte und für die positive Veränderung, die sie in meinem Leben bewirkt haben.
Reha-Redaktion: Was möchten Sie unseren aktuellen und zukünftigen Rehabilitand*innen auf Ihrem Weg mitgeben?
Herr Kiljan: Es ist von großer Bedeutung, sich selbst Zeit zu geben und offen für Gespräche und Therapien zu sein. Diese Offenheit ermöglicht es, sich in einem äußerst geschützten Rahmen zu befinden, wo man die Möglichkeit hat, sich auszudrücken und tiefer in seine eigenen Gedanken und Emotionen einzutauchen. Durch die Zeit, die man sich selbst zugesteht, kann man Raum schaffen für Selbstreflexion und persönliches Wachstum. Die Gespräche und Therapien in der Ambulanten Reha am Krankenhaus GmbH bieten einen sicheren Ort, um sich mit professioneller Unterstützung psychischen Belastungen, zwischenmenschlichen Beziehungen oder anderen Herausforderungen des Lebens zu stellen.